Gelegentliches Schwitzen vs. Hyperhidrose
Zuerst möchten wir kurz auf den Unterschied zwischen gelegentlichem Nachtschweiß und einer Hyperhidrose eingehen. Wenn Du ab und zu mal in der Nacht etwas mehr Schweiß produzierst, dann kann das ganz einfache Gründe haben. Vielleicht hast Du Dich zu dick angezogen, vielleicht war Dein Schlafzimmer nicht ausreichend gelüftet, vielleicht hast Du auch kurz vor dem Zubettgehen etwas Scharfes gegessen oder es handelt sich um Nachtschweiß nach Sport. Du merkst schon: Das sind alles Kleinigkeiten, die sich leicht beheben lassen. Und dann wird Deine Nachtruhe ohne starkes Schwitzen wieder ruhig und angenehm sein.
Ist sie das nicht, also hält der Nachtschweiß über mehrere Tage oder sogar Wochen an, dann solltest Du aktiv werden. Hast Du dafür gesorgt, dass die oben genannten einmaligen "Fehlerchen" in Deiner Bettgehroutine ausgemerzt sind, dann muss der Nachtschweiß eine andere Ursache haben. Unser Tipp: Beobachte Dein nächtliches Schwitzen eine Woche lang. Am besten, Du führst zum Schwitzen in der Nacht ein kleines Tagebuch mit kurzen Eintragungen zu Deinen Malzeiten, insbesondere dem Abendessen, Deiner Flüssigkeitszufuhr, Deiner Zubettgehzeit, Deiner Zimmertemperatur und eventuellen Sorgen, die Du tagsüber hattest, zum Beispiel Stress bei der Arbeit. Warum das Ganze, fragst Du Dich? Was hat das mit Schwitzen in der Nacht zu tun? Es mag Dir vielleicht unbedeutend erscheinen, dass Du Dich über einen Kollegen geärgert oder den ganzen Tag kaum etwas getrunken hast. Aber beides kann sich auf Deinen Schlaf und damit auch auf Dein Schwitzen in der Nacht auswirken. Selbst kleine Probleme sowie geringfügiger Stress werden in der Nacht verarbeitet und auch ein lediglich minimal gestörter Stoffwechsel kann Deinen Schlaf stören. Du wirst unruhig, wälzt Dich hin und her... und Dein Körper schwitzt. Mit dem Tagebuch wirst Du der oder den Ursachen für Deinen Nachtschweiß besser auf die Schliche kommen. Und mit diesem Wissen können wir dann das nächtliche Schwitzen stoppen.
Primäre und sekundäre Hyperhidrose
Wichtig zu wissen sind hier allerdings auch noch ein paar Fakten zur Hyperhidrose, die in zwei Formen auftreten kann: der primären und der sekundären Hyperhidrose. Bei der primären treten die Schweißausbrüche plötzlich und ohne Ursache auf, vermutlich aufgrund einer Störung im vegetativen Nervensystem. Bei der sekundären ist das starke Schwitzen die Folge einer anderen Ursache, beispielsweise einer Erkrankung der Schilddrüse. Auch psychische Krankheiten, Übergewicht, hormonelle Veränderungen oder Medikamente können der Auslöser für die sekundäre Hyperhidrose sein. Diesen Ursachen für starkes Schwitzen in der Nacht möchten wir im Folgenden auf den Grund gehen.
Mögliche Ursachen für Nachtschweiß
Nachtschweiß, beziehungsweise nächtliche Hyperhidrose, kann mehrere Ursachen haben. Oftmals ist auch eine Kombination aus diesen dafür verantwortlich, dass die Betroffenen nachts so stark schwitzen, dass sie sich umziehen und duschen und teilweise sogar ihr Bett frisch beziehen müssen. Dieser enorme Leidensdruck und die Tatsache, dass ein Mix aus verschiedenen Faktoren dafür verantwortlich ist, macht den Umgang mit dem Problem Nachtschweiß nicht leicht. Bist Du auch von nächtlicher Hyperhidrose betroffen? Dann möchten wir Dir gerne helfen. Lass uns Schritt für Schritt klären, was das nächtliche Schwitzen auslösen könnte und wie Du darauf reagieren kannst.
Ungesunder Lebenswandel
Zum einen kann ein ungesunder Lebenswandel Deine Schweißproduktion beeinflussen und zu nächtlichem Schwitzen führen. Der übermäßige Genuss von Alkohol, Nikotin und Koffein kann sich negativ auswirken und vermehrtes Schwitzen, vor allem Nachtschweiß, hervorrufen. Hinzu kommt der Effekt von scharf gewürztem oder besonders reichhaltigem Essen direkt vor dem Schlafengehen, der sich ebenfalls auf Deine Schweißproduktion und den Nachtschweiß auswirken kann. Warum? Weil Dein Körper bei der Verarbeitung des Essens einiges leisten muss und dabei sozusagen ins Schwitzen kommt. Die gute Nachricht: Kommt Dein nächtliches Schwitzen von diesen Dingen, dann kannst Du ganz leicht etwas dagegen unternehmen. Deinen Lebenswandel kannst Du ja direkt beeinflussen - hier kommt es also "nur" auf Deinen starken Willen an. Wir empfehlen Dir, bei auftretendem Nachtschweiß erst einmal all diese Faktoren abzuklären, bevor Du Dich tiefer in die Analyse begibst, und den Fokus von Deiner körperlichen Gesundheit auf Deine geistige Gesundheit legst.
Psychische Belastungen
Selbstverständlich ist Deine geistige Gesundheit nicht weniger wichtig als Deine körperliche. Sie lässt sich nur oftmals weniger leicht direkt durch dich beeinflussen. Bei Nachtschweiß durch Stress spielen - im Gegensatz zu Deinen Trink- und Essgewohnheiten - viele äußere Faktoren eine zusätzliche Rolle. Dein Job, Deine Partnerschaft, Deine familiäre Situation... hier kann überall der Ursprung von psychischen Belastungen und Stress liegen. Diese lässt Du tagsüber oft links liegen, denn da bist Du durch Deinen Alltag und tausend Kleinigkeiten abgelenkt. Aber in der Nacht grübelst Du unterbewusst über Deinen Problemen, Du schläfst unruhig, Du schwitzt dabei... und schon sind wir wieder beim Thema Nachtschweiß. Ebenso wie das oben genannte Essen können Dir Deine psychischen Probleme und der alltägliche Stress schwer im Magen liegen, sie belasten Dich also ebenso ganz körperlich. Du arbeitest Dich an ihnen ab - und schwitzt dabei. Zudem werden Stresshormone ausgeschüttet, die ebenso zu übermäßigem Schwitzen führen - nachts ebenso wie tagsüber. Wie Du dem entgegenwirken kannst, beispielsweise durch eine angenehme Abendroutine, dazu kommen wir später noch im Detail.
Spezielle Medikamente
Auch einige Arzneimittel können Nachtschweiß auslösen - vor allem Medikamente, die das vegetative Nervensystem beeinflussen. Antidepressiva, Medikamente gegen Asthma, blutzuckersenkende Mittel, aber auch fiebersenkende Mittel können Nachtschweiß verursachen. Oftmals ist das übermäßige Schwitzen dabei nur eine anfängliche Nebenwirkung, die mit der Zeit verschwindet. Der Nachtschweiß kann aber auch erst nach einiger Zeit einsetzen, zum Beispiel wenn das Medikament länger als eigentlich vorgesehen eingesetzt wird. Ist dies der Fall, wird der Nachtschweiß meist nicht direkt mit dem Medikament in Verbindung gebracht. Da man dieses bereits eine Weile nimmt, kann es scheinbar nicht eine der Ursachen für Nachtschweiß sein. So wird es natürlich um so schwieriger, den Auslöser des nächtlichen Schwitzens zu lokalisieren. Unser Tipp daher: Nicht nur neue, sondern auch bereits lange genutzte Medikamente als Ursachen für nächtliches Schwitzen in Betracht ziehen. Hier hilft selbstverständlich nur das Gespräch mit dem Arzt, den Du am besten mit einer ausführlichen Medikamentenliste zum Thema Nachtschweiß aufsuchst. Oft gibt es Alternativen, bei denen eventuell kein Nachtschweiß auftritt.
Bestimmte Krankheiten
Die größte Sorge bei auftretendem Nachtschweiß besteht natürlich darin, dass der Nachtschweiß eventuell das Symptom einer Erkrankung sein könnte, zum Beispiels einer Infektionskrankheit. Denn was passiert bei einem Infekt? Das Immunsystem bekämpft diesen, was zu einem Anstieg der Körpertemperatur führt. Deshalb werden akute Infekte wie beispielsweise eine Influenza meist durch starkes nächtliches Schwitzen begleitet. Weitere Infekte, die zu Nachtschweiß führen können, sind unter anderem Tuberkulose, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Lyme-Borreliose. Es muss allerdings nicht immer das Immunsystem für den Nachtschweiß verantwortlich sein. Auch hormonelle Schwankungen oder Stoffwechselstörungen können nächtliches Schwitzen hervorrufen.
Stoffwechselstörungen
Denn sowohl Hormone als auch der Stoffwechsel sind an der Wärmeregelung Deines Körpers beteiligt. Liegt hier eine Störung vor, egal in welchem Bereich, dann gerät das System aus dem Takt und die Schweißproduktion wird in manchen Fällen angeregt. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion produziert Deine Schilddrüse zu viele Schilddrüsenhormone, durch diese wird Deine Körpertemperatur erhöht und dadurch schwitzt Du vermehrt. Auch in der Nacht, also während der Ruhephase, ist die Schweißproduktion daher hoch. Ist Deine Schilddrüse zusätzlich geschwollen und erleidest Du auch tagsüber Schweißausbrüche, dann solltest Du bitte einen Arzt konsultieren. Ebenso ein Fall für einen Arztbesuch: Bei Diabetes mellitus, also der Zuckerkrankheit, kann Nachtschweiß ohne Fieber ein Anzeichen für eine nächtliche Unterzuckerung sein. Dabei wird der Nachtschweiß oft von Muskelzittern und einem Schwindelgefühl begleitet.
Hormonschwankungen
Eine recht bekannte Ursache für vermehrtes Schwitzen sind die Wechseljahre. Viele Frauen haben während dieser Zeit der hormonellen Umstellung mit Hitzewallungen und dadurch auch mit Schweißausbrüchen zu kämpfen. Der Grund: Die weibliche Geschlechtshormone werden während der Wechseljahre in immer geringeren Mengen produziert, was dazu führt, dass die Zahl der Stresshormone zunimmt. Diese Stresshormone sorgen wiederum dafür, dass Du mehr schwitzt, vor allem in der Nacht (Stichwort: Nachtschweiß Wechseljahre). Ähnlich verhält es sich bei der Behandlung von Endometriose. Um bei dieser Krankheit die Schmerzen zu lindern, werden die weiblichen Sexualhormone medikamentös stark gesenkt. Somit treten sozusagen künstlich hervorgerufenen Wechseljahre auf, die wie die echten Wechseljahre mit Nachtschweiß einhergehen können. In beiden Fällen solltest Du Dich mit Deinem behandelnden Arzt abstimmen, da sich diese Art von Nachtschweiß durch passende Arzneimittel gut in den Griff bekommen lässt.
Ungünstige Schlafbedingungen
So, und last but not least kommen wir nun zu unserem absolutem Fachgebiet: Deinem Schlafzimmer. Wenn Du oft stark schwitzt, ist dieses eventuell nicht optimal eingerichtet. Da müssen wir leider ganz direkt sein und möchten - zu Deinem eigenen Wohl - auch nicht um den heißen Brei herumreden. Unserer Erfahrung nach sind die meisten Schlafzimmer viel zu warm, zu feucht und meist mit den falschen Materialien ausgestattet. Hinzu kommt noch, dass sich viele Schlafzimmer nicht komplett verdunkeln lassen. So viel zur reinen Einrichtung. Dann kommt natürlich noch Deine Bettgehroutine hinzu. Fernsehen oder Essen kurz vor dem Schlafengehen, Handy oder Computer am Bett... all das "verfolgt" Dich sozusagen in den Schlaf. Nachtschweiß kann die Ursache sein. Aber hey: Das kannst Du wunderbar selbst beeinflussen und genau hier möchten wir auch gemeinsam mit Dir ansetzen. Lass uns Dein Schlafzimmer zur Ruhezone umgestalten, um nächtlichem Schwitzen vorzubeugen. Zu einem Ort, an dem Du pure Entspannung genießen kannst... und nicht ins Schwitzen kommst.
Nachtschweiß-Ursachen beseitigen
Nun sind wir den vielfältigen Ursachen von Nachtschweiß auf den Grund gegangen. Kommen wir also zum nächsten Punk: Wie lassen sich diese Ursachen beseitigen? Einige Dinge wirst Du nur gemeinsam mit Deinem Arzt klären können, zum Beispiel hormonellen Schwankungen oder Stoffwechselstörungen. Aber bei vielen Ursachen von Nachtschweiß kannst Du auch selbst aktiv werden. Du kannst Deinen Körper und Geist pflegen und zusätzlich Dein Schlafumfeld auf Vordermann bringen. Klingt nach einem Plan? Dann lass es uns angehen, um Deinem Nachtschweiß die Stirn zu bieten. Fangen wir mit Deiner körperlichen und geistigen Gesundheit an - wie kannst Du diese verbessern, damit starkes Schwitzen kein Thema mehr ist? Wir verraten es Dir gerne:
Körper & Geist stärken
Damit Du mit Dir im Reinen bist, ist es hilfreich, die Konflikte in Deinem Leben zu identifizieren und, so gut es geht, aus dem Weg zu schaffen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf den Nachtschweiß aus, sondern auf Dein Wohlbefinden insgesamt. Du hast familiäre Probleme, die Dich belasten? Dann suche ein offenes Gespräch - viele Dinge lassen sich leichter klären als man denkt und schon wird aus der, im wahrsten Sinne des Wortes, Belastung eine Erleichterung. Du bist unzufrieden im Job? Dann versuche genau zu formulieren, was diese Unzufriedenheit auslöst. Je exakter Du das bestimmen kannst, desto eher kannst Du etwas daran ändern. Hinzu kommen Deine kleinen, oder auch großen Laster, wie zum Beispiel das Rauchen, das Gläschen zuviel oder die rauen Mengen an Kaffee. Auch sie können Nachtschweiß auslösen und seien wir ehrlich: Sie sind einfach generell nicht gut für Dich. Wie wäre es denn stattdessen zum Beispiel mit einem Glas Salbeitee am Abend? Genieße ihn am besten Schluck für Schluck und beginne mit diesem Ritual, Deinen Körper für die Nacht herunterzufahren. Der Salbeitee wirkt beruhigend, stimmt Dich auf das Zubettgehen ein und kann Nachtschweiß ganz natürlich vorbeugen.
Schlafumfeld optimieren
Besonders wichtig für einen gesunden und erholsamen Schlaf ohne Nachtschweiß ist auch das richtige Umfeld. Hier sind wir die absoluten Experten und können Dir zahlreiche Tipps geben, wie Du Dein Schlafumfeld optimieren kannst. Das fängt bei der Auswahl der richtigen Matratze an und hört beim optimalen Lüften Deines Schlafzimmer auf. Durch unsere jahrelange Erfahrung können wir Dir eines mit Gewissheit empfehlen: Umgib Dich in Deinem Schlafzimmer mit so vielen Naturmaterialien wie möglich. Hier unsere ultimative Checkliste für ein traumhaftes Schlafzimmer:
- Eine Matratze aus Naturlatex ist punktelastisch, atmungsaktiv und herrlich langlebig.
- Ein Kissen aus Naturlatex stützt Deinen Kopf- und Nackenbereich optimal.
- Eine Bettdecke aus Kapokfasern wirkt wärmeausgleichend - im Sommer und im Winter.
- Ein Nässeschutz nimmt Schweiß auf, bevor er in Deine Matratze eindringt.
- Textilien aus Baumwolle sind hautsympathisch und leicht zu reinigen.
- Betten aus Massivholz regulieren Dein Raumklima auf ganz natürliche Weise. Die offenen Poren der Massviholzoberfläche nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf und geben diese bei Bedarf wieder an die Raumluft ab.
- Mit einer Lüftroutine sorgst Du für frischen Wind in Deinem Schlafzimmer. Mindestens drei Mal täglich etwa zehn Minuten Stoßlüften, am besten direkt nach dem Aufstehen und kurz vor dem Schlafengehen.
Unser Tipp: Stöbere doch ganz gemütlich durch unseren JONA Blog, so wirst Du ganz sicher zum Schlafprofi. Denn dort erfährst Du, warum Betten aus Massivholz sich positiv auf Dein Raumklima auswirken, wie Du die richtige Matratze bei Rückenschmerzen findest, weshalb sowohl Härtegrad als auch Raumgewicht beim Matratzenkauf wichtig sind... und vieles, vieles mehr! Falls Du darüber hinaus noch Fragen zum Thema Nachtschweiß oder zu gesundem, natürlichem Schlaf im Allgemeinen hast, dann freuen wir uns auf Dich. Ruf uns an, schreib uns eine E-Mail oder chatte mit uns. Gemeinsam finden wir sicher eine passende Lösung!
Im Zweifel: Arzt konsultieren
Jetzt haben wir Dich mit jeder Menge Informationen zum Thema Nachtschweiß versorgt und hoffen natürlich, dass wir Dir mit Deinem Problem weiterhelfen konnten. Aber ganz ehrlich: Wir sind natürlich keine Ärzte. Wir sind Schlafexperten und wissen daher sehr genau, wie eine optimale Schlafumgebung aussehen soll. Wir können allerdings nicht Deinen Gesundheitszustand von A bis Z beurteilen. Daher unsere Bitte: Wenn der Nachtschweiß - oder generell der Schweiß - auch nach eingehender Analyse mit Hilfe unseres Ratgebers nicht nachlässt, dann solltest Du einen Arzt aufsuchen. Dass Du Dir bereits viele Gedanken zum Thema gemacht hast, vielleicht sogar ein Schweiß-Tagebuch vorweisen kannst und darüber hinaus schon Deinen Lebenswandel und Dein Schlafumfeld verbessert hast, war dann keineswegs umsonst. So kannst Du Deinen Arzt gleich mit vielen wertvollen Informationen versorgen und ihm die Analyse erleichtern.