Schwitzen im Schlaf – Gründe gibt es hierfür viele. Wachst Du auch gelegentlich schweißgebadet nachts auf, musst Dich dann duschen, umziehen und Dein Bett frisch beziehen? Oft hat das ganz harmlose Ursachen, die leicht zu beheben sind. Zum Beispiel kann eine ungeeignete Decke dazu führen, dass wir nachts schwitzen. Manchmal steckt aber vielleicht auch mehr hinter dem Nachtschweiß. Wir möchten Dir die häufigsten Schwitzen-im-Schlaf-Gründe und passende Gegenmaßnahmen vorstellen.
Was ist Nachtschweiß genau?
Bevor wir uns die vielfältigen Schwitzen im Schlaf-Gründe ansehen, möchten wir kurz noch eine Begrifflichkeit klären. Unter Nachtschweiß leidest Du, sobald Du nur nachts übermäßig schwitzt, am Tag hingegen normal, also den Temperaturen angemessen. Daraus lässt sich direkt ableiten, dass der Nachtschweiß keine Störung der Schweißproduktion ist, sondern die Gründe für Schwitzen im Schlaf woanders liegen. Dazu gleich mehr.
Nachtschweiß äußert sich vor allem durch vermehrtes Schwitzen am Oberkörper und am Kopf und tritt über eine längere Zeit auf. Schwitzt Du also nur ein, zwei Nächte hintereinander, liegen die Gründe für Schwitzen im Schlaf vermutlich im alltäglichen Bereich, vielleicht hast Du zu scharf gegessen oder etwas zu viel Alkohol getrunken. Ab etwa zwei Wochen übermäßigem Schwitzen – mit nassem Pyjama und Bettzeug – spricht man im medizinischen Sinn von Nachtschweiß. In diesem Fall solltest Du Dein Schwitzen im Schlaf beobachten und Gründe analysieren.
Schweißausbrüche nachts: Meist ist die Ursache harmlos
Schwitzt Du ab und zu mal in der Nacht, hat das meist harmlose Gründe und ist leicht zu beheben. Vielleicht war es einfach zu heiß in Deinem Zimmer oder Deine Bettdecke war zu warm. Eventuell haben auch das ein oder andere Glas Alkohol oder zu scharfes Essen zu Deinem nächtlichen Schwitzen geführt. Und oftmals schwitzen wir auch aufgrund unserer Ängste, Sorgen oder unseres stressigen Alltags. Diese Gründe fürs Schwitzen im Schlaf lassen sich unter dem großen Label "Alltags- und Schlafgewohnheiten" verbuchen. Stimmen diese nicht, kannst Du selbst aktiv werden:
- Sorge für eine kühle Temperatur in Deinem Schlafzimmer (ca. 18 Grad Celsius) und natürlich für frische Luft.
- Trinke weniger Kaffee sowie Alkohol und ernähre Dich ausgewogen, um Schlafstörungen zu vermeiden. Das beinhaltet auch: Verzichte auf sehr späte Mahlzeiten kurz vor dem Zubettgehen.
- Senke Dein Stresslevel. Wir wissen, das ist leichter gesagt als getan. Beginne daher am besten im Kleinen, z. B. mit Entspannungsübungen, und steigere Dich mit der Zeit. Wichtig ist hierbei vor allem, dass Du Deine Einstellung und Deine Ansprüche an Dich änderst. Du musst weder alles sofort erledigen, noch zu allem JA sagen und schon gar nicht alles in Deine Verantwortung übernehmen. Das ist ein langer Lernprozess – umso wichtiger ist es, dass Du einen Anfang machst.
Wie man sich bettet, so schläft man …
Und last but not least: Besorge Dir eine passende Ausstattung für Dein Bett – aus atmungsaktiven und natürlichen Materialien!
- Eine atmungsaktive Matratze aus Naturlatex sorgt für eine intensive Luftzirkulation. Feuchtigkeit setzt sich hier nicht fest, sondern wird an die Raumluft abgegeben.
- Finde heraus, welche Bettdecke zu Dir passt. Schwitzt Du leicht, solltest Du im Sommer auf jeden Fall auf eine Sommerbettdecke aus leichten Materialien umsteigen, beispielsweise aus Kapok.
- Achte bei Deinen Betttextilien und Deiner Nachtwäsche auf Naturmaterialien wie Baumwolle. Sie nimmt Schweiß schnell auf und leitet ihn weiter, so dass Dein Körper trocken bleibt.
Fazit: Gelegentliches Schwitzen im Schlaf ist ohne weitere Symptome in der Regel harmlos. Überprüfe Deine Schlafgewohnheiten, Deine Schlafumgebung und Dein Stresslevel – dann stellt sich meist sehr schnell eine Besserung Deiner Schlafstörungen ein.
Nachtschweiß als Krankheitssymptom
In den oben aufgeführten Fällen wird Dein Arzt keine körperliche Ursache für Dein nächtliches Schwitzen finden und es daher als "idiopathischen Nachtschweiß" vermerken. Es kann aber natürlich auch sein, dass als Gründe für Schwitzen im Schlaf wirkliche Krankheiten in Frage kommen. Hierbei treten die nächtlichen Schweißausbrüche oft in Kombination mit anderen Symptomen auf:
- Typische medizinische Gründe für Schwitzen im Schlaf sind Infektionskrankheiten, unter anderem eine Virus-Grippe. Aber auch bakteriell ausgelöste Krankheiten gehen häufig mit Nachtschweiß einher.
- Darüber hinaus lässt sich Nachtschweiß auch bei zahlreichen neurologischen Erkrankungen als ein Symptom (von vielen) ausmachen.
- Ebenso werden hormonelle Schwankungen, beispielsweise in den Wechseljahren oder in der Schwangerschaft, oft von Nachtschweiß bzw. durch Schweißausbrüche begleitet.
- Einige Medikamente können starkes Schwitzen in der Nacht auslösen, zum Teil durch ihre Nebenwirkungen, zum Teil auch durch eine falsche Dosierung.
- Stoffwechselerkrankungen können ebenfalls Schwitzen-im-Schlaf-Gründe sein. So ist Nachtschweiß beispielsweise ein sehr typisches Symptom bei Diabetes mellitus. Achtung: Die nächtliche Schwitzattacken sind hier ein Warnsignal für eine bevorstehende Unterzuckerung.
- Bei Bluthochdruck, dem Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt, schwitzen die Patienten im Schlaf, da der Blutdruck sich dann nicht, wie es normalerweise der Fall wäre, absenkt. Das belastet und lässt die Betroffenen fast wie bei einer körperlichen Aktivität schwitzen – obwohl sie im Bett liegen.
- In selteneren Fällen kann Nachtschweiß auf bestimmte Krebserkrankungen hindeuten und somit ein wichtiges Warnzeichen sein.
Wichtig: Bei häufigem und heftigem Nachtschweiß, vor allem in Kombination mit Fieber, Schmerzen oder Gewichtsverlust, musst Du einen Arzt aufsuchen. Hier ist eine exakte Diagnose der Schwitzen im Schlaf-Gründe nötig, um geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
Unser Tipp für den Arztbesuch
Bring zu dem Arztgespräch ein Schlaftagebuch mit. Schreibe Deine Schwitzattacken und Dein extremes Schwitzen nachts genau auf. Wann hat der Nachtschweiß begonnen, was hast Du am Tag zuvor gegessen und getrunken, wann bist Du ins Bett gegangen, was hast Du an, wie ist die Temperatur in Deinem Schlafzimmer? Jedes Detail ist wichtig, denn nur so kann Dein Arzt die Gründe für übermäßiges Schwitzen nachts ausfindig machen. Auf diese Weise kommt ihr gemeinsam der Antwort auf die Frage "Warum schwitze ich nachts?" näher, findet dadurch Deine Gründe fürs Schwitzen im Schlaf und könnt so Deine Schlafstörungen passend behandeln.
Kalter Schweiß nachts – jetzt ist Vorsicht geboten!
Kalter Schweiß auf der Haut ist ein Spezialfall, bei dem Du sofort reagieren musst. Er kann ein Alarmsignal für einen drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Folgende Symptome deuten ebenfalls auf einen Herzinfarkt bzw. Schlaganfall hin:
- starke Schmerzen in der Brust, die in den linken Arm ausstrahlen (auch Schulter, Unterkiefer und Oberbau können betroffen sein)
- Unruhe, Nervosität bis hin zur Panik
- hervorstechende Blässe bzw. gräuliche Gesichtsfärbung
- Seh- und Sprachstörungen
- Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungen
- Schwindel sowie Unsicherheit beim Gehen
Zögere hier nicht und rufe den Notarzt!
Überblick über die 10 häufigsten Gründe für Schwitzen im Schlaf
- Schwitzen im Schlaf Grund Nr. 1: unpassende Schlafbedingungen (Temperatur, Matratze/Bettdecke)
- Schwitzen im Schlaf Grund Nr. 2: falsche Ernährung (Alkohol, Nikotin, scharf gewürztes Essen)
- Schwitzen im Schlaf Grund Nr. 3: Stress
- Schwitzen im Schlaf Grund Nr. 4: Medikamente
- Schwitzen im Schlaf Grund Nr. 5: Infektionskrankheiten (viral oder bakteriell)
- Schwitzen im Schlaf Grund Nr. 6: hormonelle Schwankungen (Wechseljahre, Schwangerschaft)
- Schwitzen im Schlaf Grund Nr. 7: Stoffwechselerkrankungen (Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes)
- Schwitzen im Schlaf Grund Nr. 8: Krebserkrankungen
- Schwitzen im Schlaf Grund Nr. 9: neurologische Erkrankungen
- Schwitzen im Schlaf Grund Nr. 10: psychologische Probleme
Was tun gegen starkes Schwitzen?
Nun haben wir in Sachen "kalter Schweiß" Ursachen-Forschung betrieben und sind ebenso den Nachtschweiß-Ursachen auf den Grund gegangen. Damit Du Dich bald wieder bester Gesundheit erfreuen kannst, haben wir jetzt noch ein paar Tipps gegen starkes Schwitzen in der Nacht für Dich. Was kann man gegen starkes Schwitzen tun? Hier sind unsere Vorschläge:
- Achte darauf, dass Dein Schlafzimmer angenehm kühl ist. Etwa 18 Grad Celsius ist die optimale Temperatur zum Schlafen.
- Passe Dein Schlafequipment den Jahreszeiten an: im Winter eine wärmende Winterdecke und im Sommer eine kühlende Sommerdecke.
- Nutze Betttextilien aus natürlichen Materialien, z. B. Spannbetttücher aus Baumwolle oder Bettwäsche aus Leinen.
- Suche gezielt Entspannung vor dem Zubettgehen, zum Beispiel durch das Hören ruhiger Musik oder durch ein warmes Bad. Auch autogenes Training hilft Dir dabei, Deinen Körper "herunterzufahren".
- Ist Dein Stress von tiefgreifender Natur, kannst Du professionellen Rat annehmen, um ein ganzheitliches Stressmanagement zusammenzustellen.
- Trinke am Abend keinen Alkohol und keine koffeinhaltigen Getränke.
- Nimm über den Tag verteilt mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu Dir, vor allem in Form von Wasser oder Tee.
- Vermeide scharfe und fettige Speisen vor dem Zubettgehen und achte allgemein auf Deine Ernährung.
- Höre mit dem Rauchen auf.
- Achte auf Deine Gesundheit und ergreife Präventivmaßnahmen gegen die gängigen Allgemeinerkrankungen, wie beispielsweise Bluthochdruck.
- Bewege Dich tagsüber ausreichend und regelmäßig, so dass Dein Körper am Abend ausgeglichen und müde ist.
- Trage beim Schlafen lockere und leichte Kleidung aus atmungsaktiven, natürlichen Materialien.
- Liegt der Grund für Deinen Nachtschweiß in einer harmlosen Infektion, kannst Du Deinem Körper mit viel Flüssigkeit helfen, die Viren oder Bakterien auszuschwemmen.
- Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenprobleme oder auch Krebs erfordern selbstverständlich eine passende ärztliche Behandlung.
- Sind Medikamente der Grund für den Nachtschweiß, musst Du Deinen Arzt zu Rate ziehen. Er wird das Medikament wechseln oder die Dosierung anpassen.
- Vor dem Schlafengehen kannst Du eine Tasse Salbeitee trinken. Lass ihn gut ziehen, damit die enthaltenen Wirkstoffe voll zur Geltung kommen.